Abzocke über Festnetz-Telefon
Auch über das Festnetz-Telefon wird ungehemmt abgezockt. Hier haben sich die Abzocker auf Lockanrufe oder R-Gespräche konzentriert.
Lockanrufe
Die Technik der Lockanrufe ist schon allgemein bekannt; Sie bekommen einen Anruf, bei dem eine Computerstimme süßelt: "Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!....." Oder es ruft sie eine nette Frauenstimme an und versichert Ihnen: "Sie bekommen von uns einen 50 Euro Gutschein wenn sie...". Die Konditionen die Sie erfüllen müssen um den Gewinn oder den vermeintlichen Gutschein zu erhalten, sind meistens mit Problemen verbunden.
Was sind die Gefahren der Lockanrufe?
Die "Sie haben gewonnen" Anrufe zielen meist darauf ab, dass Sie eine Nummer wählen um den Gewinn anzufordern. Hier handelt es sich um eine 0900 Nummer, dessen Anruf mit immensen Gebühren verbunden ist. Meist lässt man sich von diesen aber nicht beirren, weil man natürlich scharf auf den Gewinn ist. Andererseits könnte auch ihre persönliche Adresse erfragt werden, damit ihnen angeblich der Gewinn oder der Gutschein zugeschickt werden kann. Vorraussichtlich wird es sich nur um die Tatsache handeln, dass Ihre Adresse an Addresshändler weiterverkauft wird und Sie Ihren Gutschein/Gewinn nie sehen werden.
Abzocke über R-Gespräch:
Ein R-Gespräch ist die Möglichkeit, jemanden anrufen zu können, mit der Besonderheit, dass der Angerufene die Kosten trägt.
Normalerweise funktioniert das R-Gespräch so: Der Teilnehmer ruft eine kostenlose 0800-Nummer an und gibt dann über die Nummerntasten die anzurufende Nummer ein. Die Nummer wird angerufen und der Angerufene bekommt ein Tonband vorgespielt, welches über die anfallenden Kosten informiert. Am Schluss muss der Angerufene per Nummerneingabe oder Sprache bestätigen, dass er die Kosten übernimmt (welche eindeutig höher sind als "Normale Anrufe"). Sobald dieser Schritt getätigt wurde kann der Angerufene dann mit dem Anrufer das Telefongespräch führen.
Was sind die Gefahren bei R-Gesprächen?
Das Hauptproblem bei R-Gesprächen ist, dass die meisten Opfer gar nicht wissen, dass sie in ein R-Gespräch verwickelt wurden.
- Beispielsweise wickeln einige Anbieter von Telefonsex oder Kontaktanzeigen die Telefonate über ein R-Gespräch ab. Der Kunde wird bei dem Anruf der kostenlosen 0800 Hotline angewiesen, seine Telefonnummer anzugeben, sodass er zurückgerufen werden kann. Bei diesem Rückruf handelt es sich dann um ein R-Gespräch, bei dem der Kunde nicht oder unzureichend darüber informiert wurde.
- Nicht alle, die bei Ihnen an das Telefon gehen, sind sich des Risikos bewusst. Falls bei Ihnen im Haushalt Personen wohnen, die nicht (mehr) im Besitz der geistigen Kräfte sind, ist zudem Vorsicht geboten.
- Selbst kurze "Ja's" auf Anrufernbeantworten sind teilweise eine Grundlage für angenommene R-Gespräche. Achten sie deshalb darauf, dass sie auf ihrer Anrufbeantworter-Begrüßung kein eindeutiges "Ja" aufgenommen haben.
Was kann man dagegen tun?
- Seien Sie äußerst kritisch, wenn Sie Anrufe bekommen und nur eine Tonbandstimme mit Ihnen redet. Legen Sie am besten gleich auf.
- Lassen sie R-Gespräche auf Ihrem Festnetzanschluss sperren. Ein Anruf bei Ihrem Telefonanbieter sollte langen, eine Sperrung sollte unentgeltlich erfolgen.